Die Parodontale Grunduntersuchung (PGU)
Grundsätzlich sollte einmal jährlich eine Parodontale Grunduntersuchung (PGU) durchgeführt werden. Mit Hilfe dieser Untersuchung kann der Zahnarzt rasch, einfach, schmerzlos und aussagekräftig die parodontale Situation (gesund, Gingivitis oder Parodontitis) beurteilen. Das wichtigste Instrument hierzu ist die Parodontalsonde: ein stumpfes gerades Instrument, das mit einer Masseeinteilung versehen ist. Bei gesundem Parodont ist es nicht möglich, mit dieser Sonde mehr als 2-3mm zwischen Zahn und Zahnfleisch vorzudringen. Ein halbjährlicher Kontrollbesuch beim Zahnarzt stellt sicher, dass nichts übersehen werden kann und der Zahnarzt allenfalls rasch und frühzeitig die richtige parodontale Therapie durchführen kann.
Sollte bei der PGU eine Parodontitis (Taschentiefe mehr als 3mm, PGU Grad 3) diagnostiziert werden, ist eine genaue Befunderhebung nötig, um einen Behandlungsplan erstellen zu können. Es wird nun wiederum mit einer Sonde die Eindringtiefe an mehreren Stellen jedes Zahnes sowie die Blutungsneigung und Eiteraustritt in einem Parodontalstatus festgehalten und ergibt so den Schweregrad und die Ausbreitung der Erkrankung. Diese Sondierungsuntersuchung wird durch eine röntgenologische Übersichtsaufnahme (Panoramaröntgen) und fallweise Detailaufnahmen ergänzt und ergibt einen Ist-Zustand, mit dem zukünftige Behandlungsergebnisse verglichen werden können.
Parodontaltherapie
Da man das Immunsystem schwer beeinflussen kann, ist unser grundsätzliches Behandlungsziel das sogenannte Biofilmmanagement dh. sämtliche Konkremente – dies ist der subgingivale Zahnstein –, an der Wurzeloberfläche müssen entfernt werden, um auch den Biofilm gezielt entfernen zu können.Diese sogenannte Instrumentierung der Tasche bei der Parodontalbehandlung geschieht geschlossen und vor allem mit Schall und Ultraschallgeräten, auch Handinstrumente, sog. Küretten, können gezielt zum Einsatz kommen. In einigen Fällen ist zusätzlich zu den mechanischen Behandlungsmaßnahmen auch die Einnahme von Antibiotika erforderlich ist (Eine sogenannte Fullmouth-desinfection).
Um die Parodontitis erfolgreich zu behandeln, bedarf es einer lebenslangen Betreuung seitens des Zahnarztes, einen häufigen Recall sowie intensiver häuslicher Mundhygienemaßnahmen durch den Patienten. Wesentlich ist die Interdentalraumreinigung durch spezielle Interdentalraumbürstchen. Es ist heute bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Allgemeinerkrankungen gibt, dies sind cerebraler Insult, Herzinfarkt, Diabetes sowie Frühgeburt untergewichtiger Kinder.
Quelle: Colgate